Medizinische Trainingstherapie. Modul: Becken, SIG und Symphyse
Die Beckengelenke im Zentrum des menschlichen Körpers übernehmen sowohl im Rahmen der Statik (als Puffer) als auch in der Dynamik (geführt von myofaszialen Ketten) eine Reihe komplizierter Koordinationsaufgaben. Darüber hinaus bieten sie im kleinen Becken den inneren Organen Schutz und eine stabile Basis. Das Sakroiliakalgelenk steht daher bei Rückenschmerzen häufig im Zentrum und ist bei ca. 15 Prozent der Betroffenen ursächlich für entsprechende Beschwerden verantwortlich. Auch im Leistungs- und Breitensport wird zunehmend von Symptomen im Beckenbereich berichtet (Pubalgie, „Sportlerleiste“).
Inhalt:
Neben der Befundaufnahme (Anamnese und ausgewählte manuelle Testverfahren) werden in diesem Seminar beschreibende und funktionell anatomische Aspekte behandelt und die daraus entstehenden trainingstherapeutischen Konsequenzen (Automobilisation/-stabilisation) erarbeitet. Die Autostabilisation findet mit verschiedenen Hilfsmitteln statt (überwiegend freie Gewichte, Seilzug etc.). Des Weiteren werden Zusammenhänge zu viszeralen Pathologien aufgezeigt und daraus resultierende Behandlungsstrategien erarbeitet (viszerale Automobilisation). Folgende Pathologien stehen im Mittelpunkt:
- Beckenringinstabilität (SIG und Symphyse)
- Hypomobilität der Beckengelenke
- Sportlerleiste/Athletic pubalgia
Assessment-Tools:
- klinische Untersuchung
- funktionelle Untersuchung auf Gelenksebene (ROM, Tiefensensbilität, Kraft)
- funktionelle Untersuchung auf Funktionsebene
- patient reported outcome measures
Ziel:
Die TeilnehmerInnen besitzen nach dem Seminar folgende Fähigkeiten:
- Differenzialdiagnostik bei verschiedenen Pathologien des Beckenrings
- Erkennen von klinischen Mustern
- methodischer Aufbau der Trainingsmethoden anhand der Wundheilungsphasen
- evidenzbasierte Test- und Behandlungsmethoden indikationsspezifisch einsetzen
Methode:
- Theorievorträge und Präsentationen
- praktische Übungseinheiten und Demonstrationen
- interaktive Workshops
- Anschauungsmaterialien
- Diskussion, Austausch, Zeit für Fragen und Reflexion
Das Verhältnis von Theorie und Praxis beträgt ca. 50:50.
In der Reihe "Medizinische Trainingstherapie" werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in der Anatomie, Biomechanik, Neurophysiologie, Trainingswissenschaft und aus anderen wichtigen physiotherapeutischen Bereichen praxisrelevant umgesetzt: konzeptunabhängig fundierte, theoretische und praktische up-to-date-Fortbildungen.
Weitere relevante Themenbereiche: Chirurgie, Geriatrie, Sportphysiotherapie uns Schmerz
Frank Diemer, MSc
Mehr lesen zu Frank Diemer, MScFür alle Module der Seminarreihe Medizinische Trainingstherapie empfiehlt sich zuerst das Modul Grundlagen zu absolvieren.
Für alle Module der Seminarreihe Medizinische Trainingstherapie empfiehlt sich zuerst das Modul Grundlagen zu absolvieren.